Kunstmuseum_Thun

Kunstmuseum Thun / Switzerland

Wochers Panorama von Thun, 1811
Tinte und Radierung auf Papier
34.5 x 42 cm

 

By Courtesy of Kunstmuseum Thun!

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Der Basler Kleinkünstler Marquard Wocher (1760–1830) wagt sich anfangs des 19. Jahrhunderts an ein riesiges Projekt: Ein Panoramagemälde der Stadt Thun und dessen Umgebung. Es soll das erste 360°-Rundbild in der Schweiz werden. In Basel arbeitet der Künstler über fünf Jahre am riesigen Gemälde, welches die Maße 38 x 7.5 Meter hat. 1814 eröffnet er es in Basel in einer speziell dafür erstellten Rotunde. Da die Besucherinnen und Besucher von nah und fern die porträtierte Kleinstadt Thun nicht so gut kannten, erstellt Wocher ergänzend eine Übersichtskarte der Stadt. Darin vermerkt er in 94 Punkten die wichtigsten Bauten, sowie die geografische Details wie die umliegenden Dörfern und die Berge. Sogar die Flussrichtung der Aare, welche durch die Stadt fliesst, gibt er an. Als Radierung vervielfältigt, kann die Karte so den Gästen als Orientierungshilfe dienen. Zeitgleich zur Eröffnung wird diese Karte in einem vom Berner Künstler Franz Niklaus König Büchlein mit dem Titel Descriptions de Thoun et de ses environs, d’après le panorama de Marquard Wocher à Basle beigelegt. Das Büchlein, gedruckt von Guillaume Haas in Basel, beschreibt einige Punkte auf der Karte mit Hintergrundinformationen und konnte gegen einen Aufpreis erworben werden. Das Panorama von Thun und dessen Umgebend kann heute im Thuner Schadaupark besichtigt werden und ist das älteste erhaltene Rundbild der Welt.